Leghastenie-Therapie - Logopädische Praxis Carolin Jacobs

Legasthenie-Therapie

Was heißt Legasthenie/LRS?

In Deutschland werden die Bezeichnungen Legasthenie und Lese-Rechtschreibschwäche synonym verwendet. Der Duden übersetzt es folgendermaßen: „Umschriebene Entwicklungsstörung des Lesen und Schreibens bei durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz.“ Das heißt, dass biologische Ursachen das Erlernen und Fähigkeiten beeinträchtigen oder verzögern, die mit der Reifung des zentralen Nervensystems verbunden sind.

Damit das Kind störungsfrei lesen und schreiben kann, müssen aber diese Funktionen bis zum Einschulungsalter intakt sein. Zum Teil werden aber die Einschränkungen lange vor Geburt angelegt z.B. genetisch bedingte familiäre Legasthenie. Aber auch durch z.B. Sauerstoffmangel während der Geburt oder Halswirbelsyndrome können Risikofaktoren, die eine Legasthenie entwickeln, entstehen. Der Sprachentwicklungsverlauf und die elterliche Erziehung haben einen zusätzlichen Einfluss für den Spracherwerb.

Ein Mensch mit einer Lese-Rechtschreibschwäche nimmt seine Umwelt anders wahr. Seine Aufmerksamkeit lässt schnell nach, wenn er sich mit Zahlen / Buchstaben beschäftigen muss, da er sie durch seine veränderte Wahrnehmung anders empfindet. So ergeben sich beim Lesen, Schreiben oder Rechnen Schwierigkeiten.

Anzeichen einer LRS:

Bei gezielter Beobachtung lassen sich schon frühzeitig Schwierigkeiten erkennen:

– deutlich verkürztes oder ausgelassenes Krabbeln, bzw. das Kind hat nie gekrabbelt
– verspätetes Gehen
– schlechte Körperkoordination
– fällt über nicht vorhandene Gegenstände
– Schwierigkeiten im Umgang mit Scheren, Besteck, Schnürsenkeln, etc.
– Koordinationsstörungen beim Malen, Radfahren oder Schwimmen
– später Sprachbeginn
– undeutliche Aussprache, Stottern
– schafft Wortschöpfungen
– Schwierigkeiten beim Merken von Reimen und Liedern sowie beim Memory und Puzzeln

Wichtig: Man spricht nicht von einer Lese-Rechtschreibschwäche, wenn nur ein Anzeichen zu erkennen ist.

Auffälligkeiten im Schulzeitalter können sein:

– hohe Ablenkbarkeit bei Arbeiten mit Buchstaben und Zahlen
– ermüdet schnell
– sprachliche Mängel
– scheinbare Seh- und Hörprobleme
– Raum- und Zeitprobleme
– hoher Körpertonus
– unleserliches Schriftbild

Des Weiteren können sich auch Auffälligkeiten zeigen, die zunächst nicht mit Lese-Rechtschreibschwäche in Verbindung gebracht werden:

– geringes Selbstbewusstsein
– niedrige Frustrationstoleranz
– Essstörungen
– Trödeln
– Aggressionen
– allgemeine Unruhe
– Schulangst, soziale Angst

Wie wird eine Lese-Rechtschreibschwäche festgestellt?

Im Rahmen einer Untersuchung beim Kinderarzt, Kinder- und Jugendpsychiater und Pädagogen werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

– Anamnese
– Lese-Rechtschreibtest
– EEG
– Körperliche Untersuchung
– Therapieschwerpunkte
– Förderung der Aufmerksamkeit
– Förderung des Körperempfindens
– Förderung der visuellen und auditiven Wahrnehmung

Das Training der Rechtschreibung und des Lesens geschieht auf ganzheitliche Art und Weise, um möglichst viele Sinneskanäle zu nutzen. Hierzu werden verschiedene Materialien und Bewegungsübungen eingesetzt. Die interdisziplinäre Arbeit mit Eltern, Lehrern und ggf. anderen Therapeuten ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Die positiven Seiten sehen…

Ihr Kind hat wahrscheinlich ein auffällig gutes technisches Verständnis, hohe Kreativität und soziales Bewusstsein. Denken Sie bitte immer daran, dass Ihr Kind beim Lesen und Schreiben nicht unkonzentriert ist, um Sie zu ärgern. Für ihn ist es eine große Anstrengung mit Zahlen und Buchstaben zu arbeiten. So muss es oft zappeln und erscheint unkonzentriert. Loben Sie beim Erfolg!

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.legasthenieverband.org

www.dyslexia.at

www.dvld.de

Gern haben wir auch für Sie ein offenes Ohr!

Logopädische Praxis Carolin Jacobs
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